Montag, 18. Januar 2021
Die Rassismus – Hysterie
Mein Tagebuch:
Am Wochenende hat ein Bundesligaspieler einen anderen bei einer Konfrontation im Spiel angeblich als „Scheiß-Afghane“ tituliert. Der Angesprochene hat afghanische Eltern, ist aber wohl in Deutschland aufgewachsen. Rassismus-Skandal liegt in der Luft, Entschuldigungen von verschiedenen Seiten und Ermittlungsverfahren durch den DFB.
Was wäre, wenn ein afghanischer Spieler als „Du Afghane!“ angesprochen worden wäre. Rassistisch? Beleidigend? Nö! Was ist mit „Du Deutscher!“? Sicher nicht zu kritisieren, wenn wahr. „Scheiß-Deutscher“ dagegen wären jedenfalls beleidigend wegen „Scheiß“, aber rassistisch?!?

Es wäre wünschenswert, wenn die weithin zu beobachtende Hysterie in dieser Frage einem Anflug von Souveränität weichen würde. Nicht jede winzige Grenzüberschreitung rechtfertigt einen Krieg!

Erinnerlich ist sicher noch das Champions League -Spiel, bei dem sich ein farbiger Betreuer einer Mannschaft am Spielfeldrand nach einer Schiedsrichterentscheidung daneben benahm. Einer der Schiedsrichter-Assistenten machte den Schiri mit den Worten aufmerksam: “Sieh den Schwarzen dort, was der macht, geht einfach nicht!“ Da der farbige Betreuer der einzige mit schwarzer Hautfarbe war, wusste der Schiri sofort, wer gemeint war – was denn wohl auch das Ziel der Info war.
Der farbige Betreuer jedoch tobte weiter, nun gegen den Assistenten, und bezichtete ihn des Rassismus. Seine Mannschaft verließ daraufhin das Feld; der Gegner schloss sich an. Am nächsten Tag wurde das Spiel wiederholt, wobei der Assistent ausgetauscht wurde.

Nun kann man durchaus darüber streiten, ob die Benennung des Betreuers als „Schwarzer“ rassistisch war. Was wäre gewesen, wenn sich der einzige weiße Betreuer unter lauter Farbigen daneben benommen hätte und der Assi über ihn als „Sieh den Weißen dort…..“ gesprochen hätte? Rassistisch? Hätte der Assi korrekt rufen müssen:“ Sieh den Betreuer dort, 1,80 m, 80 kg Körpergewicht, Schuhgröße 44“, um ihn rassismusunverdächtig zu identifizieren?

Nicht zuletzt hat die Entscheidung der UEFA bezüglich dieses Champions League-Spiel einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen. Es ist ja leider nichts Neues, dass irgendwelche bescheuerten Fans die Spieler der gegnerischen Mannschaft beleidigen…gern auch rassistisch. Darf die Mannschaft des angegriffenen Spielers künftig dann das Spiel abbrechen, auf dass es neu angesetzt werde?
Das würde interessante Möglichkeiten eröffnen: Wer aussichtslos zurückliegt, greift einen Ruf auf, der irgendwie als rassistisch interpretiert werden könnte, und geht mit seiner Mannschaft vom Feld. Vielleicht läuft es ja beim Ersatzspiel besser… Dumm nur, wenn die gegnerische Mannschaft sich dann des gleichen Vorwandes bedienen würde 😉

Aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus
Rassismus ist eine Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund weniger äußerlicher Merkmale – die eine bestimmte Abstammung vermuten lassen – als „Rasse“ kategorisiert und beurteilt werden. Die zur Abgrenzung herangezogenen Merkmale wie Hautfarbe, Körpergröße oder Sprache – teilweise auch kulturelle Merkmale wie Kleidung oder Bräuche – werden als grundsätzlicher und bestimmender Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften gedeutet und nach Wertigkeit eingeteilt.

Die in der Rassismusforschung aktuell akzeptierte Definition stammt von dem französischen Soziologen Albert Memmi:
„Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen“

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